Aus unserer Sicht haben Kinder wie Erwachsene ein Recht auf eigene Bedürfnisse und Interessen, die in unseren Augen zwischen allen Beteiligten auf Augenhöhe verhandelt werden sollten. Das ist manchmal unkomfortabel und zuweilen anstrengend für alle, insbesondere Erwachsene. Und es klappt auch nicht immer; versuchen wollen wir es trotzdem. Für die Panik bedeutet das beispielsweise:
Bedürfnisse anerkennen („Du willst am Gelbtag mit blau malen? - Das ist ja interessant. Hier ist blaue Farbe.“)
Brücken bauen und verhandeln („Wenn Du Dich noch nicht anziehen willst, schlage ich Dir vor, dass ich erst ein anderes Kind anziehe und dann Dich.“)
Lösungen nach Möglichkeit suchen statt vorschreiben („Wie machen wir das? / Wollen wir das so machen? Oder lieber so?“ statt „Du musst jetzt aber / machst jetzt das und das“)
Konflikte aushandeln, sie klar formulieren und zur Perspektivübernahme einladen, aber sachlich, ohne Moralkeule („Guck mal, Kind XY wollte auch mit dem Bagger spielen. Ihr wollt den beide benutzen.“)
Die Kleine Panik ist ein Ort für sehr junge Menschen, die in besonderer Weise auf einen Anker vertrauter Personen, Orte und Geschehnisse angewiesen sind. Ein wichtiger Punkt in einer U3-Kindergruppe ist unseren Augen, Ruhe und Sicherheit zu geben. Für die Panik heißt das::
Wir wünschen uns, dass die Erde noch ein bisschen durchhält und versuchen, sie nach Möglichkeit dabei zu unterstützen. Dazu gehört etwas Respekt für die Ökosysteme, die uns ernähren, und die Menschen, deren Lebensgrundlage sie sind. Außerdem besteht die Natur für uns auch aus Schietwetter, und das dürfen die Panik-Kinder auch gern mal kennenlernen, genauso wie den Zusammenhang zwischen Essen auf dem Tisch und Gemüseanbau. Für die Panik heißt das:
Wir verstehen Kreativität so: Kinder finden in ihrem Umgang mit der Welt häufig Wege, die in der pädagogischen Überlegung zuvor nicht vorgesehen waren. Spielzeuge werden anders genutzt als die Bedienungsanleitung Glauben machen will, Schleichwegabkürzungen im Gebüsch tun sich auf, wo Erwachsene und andere Kinder den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Kinder lernen im Umgang mit der Welt ihren Bedürfnissen gemäß und vermissen durchdidaktisierte Bastelprogramme dabei nur selten. Kreativität bedeutet auch: kreativer Ausdruck in Musik und Kunst. Für die Panik heißt das:
Wir haben kein eigenes Außengelände, also nutzen wir es. Denn erst indem wir uns bewegen lernen wir die Welt kennen, erlangen neue (nicht nur) motorische Fähigkeiten und Kräfte und können auf andere Menschen zugehen. Für die Panik bedeutet das:
… für viele Kinder (wie Erwachsene) ein als gewöhnlich hingenommenes Konzept: Das Wort „meins“ findet sich häufig genauso früh im aktiven Wortschatz von Menschen wie die Ausdrücke „Eis“ oder „Schokolade". Auch die Panik „besitzt“ Dinge, mit denen alle Panik-Kinder gern spielen. Sie können (frei nach dem Motto: Das Spielzeug denen, die es brauchen) gern ausgeliehen werden, sofern sie am nächsten Paniktag wieder für alle da sind. Dies gilt übrigens auch für „eigenes“ mitgebrachtes Spielzeug: Was Du mitbringst, bringst Du nicht nur für Dich, sondern für alle mit. Für die Panik heißt das:
Kleine Panik e.V.
Augsburger Straße 110
28215 Bremen
Tel.: 01520/3769242
kontakt(AT)kleine(MINUS)panik(PUNKT)de